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ISAP: Starkregenanalysen Region Stuttgart beginnen 2021

Bereits im Sommer 2020 startete das Forschungsprojekt ISAP (Integrative stadt-regionale Anpassungsstrategien in einer polyzentrischen Wachstumsregion: Modellregion – Region Stuttgart), an dem auch die Dr. Pecher AG beteiligt ist. Die Dr. Pecher AG ist darin für die Erstellung einer „Regionalen Starkregengefahrenkarte“ für rd. 3.600 km² auf einem 1m-Raster verantwortlich. Als Eingangsgrößen werden in dem begleitenden Verbundprojekt NUKLEUS und dem Partner KIT (Karlsruhe Institute of Technology) neueste Klimasimulationen erarbeitet und ausgewertet.

Für die Modellregion Stuttgart als polyzentrischer, hochverdichteter Raum mit starkem Wirtschaftswachstum ist die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels eine zentrale Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Wohn- und Lebensqualität in den 179 Städten und Gemeinden sowie die Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der Region insgesamt. Dabei ist die Region bereits heute durch massiven sommerlichen Hitzestress und lufthygienische Probleme gekennzeichnet. Starkregenereignisse haben mehrfach wichtige Infrastruktureinrichtungen getroffen. Im Vergleich zu bestehenden textlichen Anpassungsempfehlungen in der Planung und qualitativen Prüfinstrumenten, besteht die Originalität des ISAP-Projekts in der Entwicklung eines quantitativen Anpassungs-Checks, der sowohl Indikatoren zu Anpassungskapazitäten als auch Kosten und Nutzen von Anpassungsmaßnahmen auf stadt-regionaler Ebene umfasst. Auch mit der Entwicklung einer auf Grundlagen der regionalen Klimamodellierung aufbauenden stadt-regionalen hydrodynamischen Starkregenrisikokarte wird Neuland beschritten. Insgesamt zielt das ISAP-Projekt auf die Verbesserung der Planungsgrundlagen sowie deren Anwendung in Entscheidungsprozessen, um den Einsatz von Klimaanpassungsmaßnahmen als selbstverständlichen und integrativen Teil der räumlichen Entwicklungsplanung zu etablieren.

Dazu entwickelt ISAP gemeinsam mit der Region und der Stadt Stuttgart ein neues innovatives stadt-regionales Online-Informations- und Beratungssystem.

Das System umfasst dabei passgenaue stadt-regionale Informations- und Analyseinstrumente für die Klimaanpassung, wie Klimadaten, Vulnerabilitäten und Anpassungsnotwendigkeiten, die auch die speziellen Nutzerbedarfe in der Modellregion fokussieren.

    03 Mai
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Innovativ ist zudem die dynamische Perspektive, d. h. Anpassungsnotwendigkeiten sowie Kosten und Nutzen von Maßnahmen werden vor dem Hintergrund integrierter Szenarien des regionalen Klima- und Landnutzungswandels sowie des Wandels der Vulnerabilität ermittelt. Neben der regionsweiten Erprobung sollen lokale Fokusgebiete die Praktikabilität des neuen Online-Informations- und Beratungstools ermitteln. Dabei wird die Anwendbarkeit und Nutzerfreundlichkeit für formelle und informelle Planungsinstrumente analysiert und verbessert.

Durch den Austausch mit anderen Regionen (national und international) wird sichergestellt, dass die Ergebnisse auch für andere Regionen nutzbar sind. Insgesamt werden die Arbeiten von dem Grundverständnis getragen, Klimaanpassung nicht als solitären Handlungsbaustein zu bearbeiten, sondern als integralen Bestandteil einer kommunalen, kreisweiten oder regionalen Entwicklungsplanung.

Das Forschungsprojekt ISAP wird innerhalb der Fördermaßnahme RegIKlim (Regionale Informationen zum Klimahandeln) als Bestandteil des BMBF-Programms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA)“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Die Auftaktveranstaltung der BMBF-Fördermaßnahme "RegIKlim" fand am 22. und 23. März 2021 als Online-Konferenz statt. Erste Eindrücke sowie eine graphische Dokumentation der Veranstaltung können Sie bereits auf der Website von RegIKlim nachlesen: www.regiklim.de.

Die Fördermaßnahme ist Teil der Leitinitiative „Lokale Klima- und Umweltmodelle für Zukunftsstädte und -Regionen" der BMBF-Digitalstrategie sowie dem Aktionsplan Natürlich.Digital.Nachhaltig. Diese unterstützt Städte und Regionen dabei, mit dem Klimawandel und anderen Umweltbelastungen aktiv und zielgerichtet umzugehen. Lokale Akteure sollen durch den Aufbau von Wissen dazu befähigt werden, eigenständig und vorausschauend Anpassungsmaßnahmen durchzuführen. Gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft werden in transdisziplinären Projekten neue Werkzeuge für Lösungen vor Ort erarbeitet. Hierzu wurden deutschlandweit sechs Modellregionen ausgewählt (vgl. www.fona.de)

Projektpartner:

  • IREUS (Projektleitung, Prof. Birkmann)
  • KIT Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Dep. Troposphärenforschung
  • Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz, Abteilung Stadtklimatologie
  • Verband Region Stuttgart
  • Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH, gemeinnützig (IÖW)
  • Deutsches Institut für Urbanistik GmbH (Difu), FB Umwelt
  • Dr. Pecher AG
  • Ingenieurbüro Lohmeyer GmbH & Co. KG

Die Projekthomepage von ISAP ist seit dem 27.04.21 ebenfalls online: www.isap-projekt.de

Ansprechpartner: Dr. Holger Hoppe

 

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