Der Reserveraum dient vor dem Hintergrund des Klimawandels der Abwehr von extremen, über das 200-jährliche Schutzniveau des Rheinhauptdeichsystems hinausgehenden Hochwasserereignissen. Sollte bei einem extremen Hochwasser ein Überströmen der Rheinhauptdeiche drohen, soll der Reserveraum gezielt geflutet werden, um das Deichsystem zu entlasten und unkontrollierte Überflutungen zu vermeiden. Innerhalb von zwei Tagen kann der geplante Reserveraum dann bis zu 31 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Damit kann in den anliegenden Gemeinden und am Pegel Mainz eine Absenkung des Rheinwasserstandes um bis zu 12 Zentimeter erreicht werden. Der Reserveraum darf erst ab einem vorher festgelegten Rhein-Wasser-Abfluss von 6.000 m³/s am Pegel Worms oder 7.900 m³/s Prognose am Pegel Mainz geflutet werden. Das entspricht Pegelständen, die nach Aussage des Ministeriums seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1882 noch nie gemessen wurden.
Die Planung des Reserveraumes erfolgt durch eine Ingenieurgemeinschaft unter Federführung der Dr. Pecher AG.