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Schwammstadt Bodenheim

In der Gemeinde Bodenheim südlich von Mainz kam es im Jahr 2023 zu zwei Starkregenereignissen und infolgedessen zu Überschwemmungen, insbesondere im Ortskern.

Neben dem bereits abgeschlossenen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept für die Verbandsgemeinde Bodenheim wurde von der Dr. Pecher AG daher eine Machbarkeitsstudie über mögliche ergänzende Maßnahmen zur Zwischenspeicherung, Versickerung und Ableitung des abfließenden Regenwassers erstellt.

Als Grundlage der Studie dienten die Sturzflutkarten des Landes Rheinland-Pfalz, die mit einer Niederschlagsmenge von 40-47 mm in einer Stunde etwa die 2023 aufgetretenen Regenereignisse nachbilden. Auf dieser Basis wurden die von außen in den Ort eintretenden Abflussbahnen sowie die gefährdeten Bereiche im Ortskern betrachtet . Da der Ort sehr dicht besiedelt ist, wurden in der Machbarkeitsstudie auch kleinste Flächen für mögliche Maßnahmen in Betracht gezogen.

    04 Februar
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Abbildung: Sturzflutgefahrenkarte SRI7 für das Ortszentrum Bodenheim (LfU, wasserportal.rlp-umwelt.de)

Insgesamt wurden von der Dr. Pecher AG 15 Maßnahmen entwickelt, mit denen die Betroffenheit bei Starkregen reduziert werden kann. Diese umfassen:

  • vier Maßnahmen zur Lenkung von Außengebietsabflüssen und überlaufenden Gewässern,
  • vier Maßnahmen zum oberirdischen Wasserrückhalt von Niederschlags- und Außengebietsabflüssen oder zur Entlastung des kommunalen Kanalnetzes,
  • drei Maßnahmen zum oberirdischen Wasserrückhalt an Gewässern,
  • vier Maßnahmen zum unterirdischen Wasserrückhalt zur Entlastung des Kanalnetzes.

Alle Maßnahmen wurden bzgl. Umsetzbarkeit, Kosten und Effektivität bzw. Fassungsvolumen beurteilt. Dabei wurden zwei Maßnahmen ausgeschlossen und die übrigen 13 Maßnahmen priorisiert.

Bei Umsetzung aller Maßnahmen kann ein Rückhaltevolumen von rd. 14.000 m³ geschaffen werden sowie drei Abflussbahnen, die aus dem Außengebiet oder aus überlaufenden Bächen in den Ort fließen, abgeleitet werden. Zur Vorbeugung von extremen Starkregenereignissen (SRI-10) sind trotzdem weiterhin zusätzliche Objektschutzmaßnahmen und ggf. Evakuierungen erforderlich. Die Schäden können jedoch deutlich reduziert und bei Starkregenereignissen wie denen im Jahr 2023 (SRI-7) sogar verhindert werden.

Zur genauen Ermittlung der Auswirkung der Maßnahmen auf unterschiedlichste Starkregenszenarien baut die Dr. Pecher AG derzeit ein gekoppeltes Kanalnetz- und Oberflächenabflussmodell auf.

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