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Rolf-Pecher-Preis 2020 an Hendrik Janssen verliehen

Auch im Jahr 2020 wurde der Rolf-Pecher-Preis verliehen – allerdings unter besonderen Randbedingungen. Herr Hendrik Janssen erhält den Preis für seine Masterarbeit zum Thema „Untersuchung der Möglichkeiten zur modelltechnischen Abbildung einer qualitätsabhängigen Kanalnetzsteuerung“ an der FH Münster. Die Arbeit wurde von Prof. Helmut Grüning betreut und von der Wuppertaler Stadtwerke Energie & Wasser AG unterstützt. Gemeinsam mit Prof. Grüning und Dr. Klaus Pecher erfolgte die Preisübergabe in diesem Jahr „online“.  Auf diese Weise konnten zahlreiche Kolleginnen und Kollegen mit dabei sein.

Kanalnetzsteuerungen geben Betreibern die Möglichkeit, auch im Bestand auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren oder eine Optimierung des Betriebs (qualitativ oder monetär) zu erreichen. Im Projekt SAMUWA wurde gezeigt, welche Vorteile qualitätsabhängige Steuerungskonzepte aufweisen, die nicht nur Wasserstände und Volumenströme berücksichtigen, sondern ebenfalls die tatsächliche Abflussverschmutzung.

Die Wuppertaler Stadtwerke Energie & Wasser AG betreibt seit rund 15 Jahren eine qualitätsabhängige Kanalnetzsteuerung. In den sogenannten Verzweigungsbauwerken (VZW) erfolgt eine qualitätsabhängige Aufteilung des Zulaufs in behandlungsbedürftige und nicht behandlungsbedürftige Abflüsse auf Basis von UV-Vis-Sonden basierend auf dem Parameter „AFS“. Behandlungsbedürftige Abflüsse werden in das kaskadierte Speichersystem des Entlastungssammlers Wupper (ESW) eingeleitet. Zukünftiges Ziel ist eine übergreifende Verbundsteuerung der Zuflüsse in den ESW, wobei die Konzeption der Steuerung modellunterstützt mit einem hydrodynamischen Gesamtmodell erfolgen soll. Für diese Modellentwicklungen standen ein hydrologisches Grundmodell (MOMENT), hydrodynamische Kanalnetzmodelle (++Systems/DYNA), aufgezeichnete Messdaten (aquaZIS) sowie Plan- und Genehmigungsunterlagen des Entwässerungssystems zur Verfügung.

    28 Januar
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Ziel der Arbeit von Herrn Janssen war es, auf Basis der in Wuppertal bestehenden Modelle, schrittweise ein neues hydrodynamisches Kernmodell zur Abbildung der dynamischen Schmutzfrachtprozesse und der qualitätsabhängigen Steuerung zu entwickeln sowie den weiteren Prozess der zukünftigen Modellentwicklung zu beschreiben. Die Entwicklung erfolgt in der Softwareumgebung PCSWMM von CHI Water. Die Untersuchungen erfolgten für das Stadtgebiet Wuppertals. Aufbauend auf den Ergebnissen der Arbeit soll nun eine Weiterentwicklung zu einem vollständigen hydrodynamische Modell erfolgen, das eine wichtige ergänzende neue Grundlage zur Weiterentwicklung der Verbundsteuerung darstellen wird.

In Wuppertal bildet die Arbeit einen weiteren Baustein, um die neuen Anforderungen hinsichtlich „stoffbezogener Zielgrößen“ nach DWA-A 102:2020 zukünftig umzusetzen. Hierzu hat die Stadt bereits 2019 eine stadtgebietsweite Systembetrachtung durch die Dr. Pecher AG erstellen lassen.

Der Rolf-Pecher-Preis wurde 2013 anlässlich des 65-jährigen Firmenjubiläums der Dr. Pecher AG in Anerkennung der großen Verdienste ihres früheren Firmeninhabers Prof. Dr.-Ing. Rolf Pecher im Bereich der Fort- und Ausbildung von Studenten und berufstätigen Ingenieuren, seines Beitrags für die Weiterentwicklung der Siedlungswasserwirtschaft sowie seines Engagements in der deutschen und europäischen Normungsarbeit ins Leben gerufen. Seitdem wird er für herausragende Leistungen bei der Erstellung von Diplom- oder Masterarbeiten im Fachgebiet der Wasser- und Abwasserwirtschaft an junge Nachwuchskräfte vergeben.

Der Preis soll Absolventen ermutigen, mit Kreativität, Engagement, Fleiß und Mut ihre Ideen auch zukünftig weiterzuverfolgen und so aktiv zu einer positiven Entwicklung von Gesellschaft und Umwelt beizutragen.

Die Bewerbungsfrist für den Rolf-Pecher-Preis 2021 endet am 01.08.2021. Die Diplom- oder Masterarbeiten sind über die beteiligten Lehrstühle einzureichen.

Ansprechpartner: Dr. Klaus Pecher und Dr. Holger Hoppe

 

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